Schädelverformung & Helm
Bei Schädelverformungen wird an Kinder- & Jugendärzte immer wieder von unterschiedlichen Stellen die Frage nach einer evtl. Helmtherapie herangetragen.
Im angesehenen British Medical Journal wurde 2014 eine Studie publiziert, die sich intensiv dieser Fragestellung annahm: 84 sonst gesunde Säuglinge im Alter von 5-6 Monaten mit "moderater bis schwerer Schädeldeformierung" wurden dazu zufallsweise in zwei Gruppen unterteilt (Helmtherapie vs. natürlicher Verlauf ohne Helm). Die Intervention erfolgte über sechs Monate. Im Alter von 24 Monaten wurden die Kinder verblindet nachuntersucht (d.h. der Untersucher wusste nicht, zu welcher der beiden Gruppen das Kind gehörte).
Zwischen den beiden Gruppen bestand kein Unterschied hinsichtlich der Schädeldeformierung im Alter von 24 Monaten. Angesichts der Tatsache, dass nahezu alle Eltern in der Interventionsgruppe einen oder mehrere Nebenwirkungen der Intervention berichteten sowie der hohen Kosten der Behandlung, kamen die Autoren zu dem Schluss, lehnten die Autoren das Tragen eines Helmes zur Behandlung von moderaten bis schweren Schädeldeformitäten ab.
(van Wijk RA et al. BMJ 2014;348:g2741)